„Endlich (wieder) gemeinsam Sport machen“, so lautete der Tenor des ersten inklusiven Sporttages am 30.10.2021 in der Theodor-Storm-Schule in Husum. Ein vielfältiges Sportangebot bot die Möglichkeit, neue Sportarten zu entdecken oder bekannte Angebote mit neuen Bekanntschaften auszuüben. Die Veranstaltung ist die Fortführung des 2019 vom Kreissportverband initiierten Inklusionsdialoges und bietet primär die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden, sich auszuprobieren und in den Austausch mit anderen zu kommen.
Denn geplant war der Sporttag für Jung und Alt und für Menschen mit und ohne Behinderung bereits für das Jahr 2020. Dieser Termin musste jedoch pandemiebedingt kurzfristig abgesagt werden. Umso größer war die Freude bei Veranstaltern und Teilnehmern dieses Jahr darüber, dass eine Durchführung unter Einhaltung der 3G-Regel möglich war.
„Nach einer langen Zeit ohne gemeinsamen Sport, ist es schön zu sehen, wie viel Freude alle miteinander haben. Trotz der Tatsache, dass wir über 130 Gäste haben, gab es keinerlei Probleme am Eingang: Alle wissen inzwischen, wie man seinen 3G-Status nachweist und so können wir heute ohne Sorge zusammen Spaß haben.“
so Tyll Reinisch, seit dem ersten Oktober Eventinklusionsmanager beim Kreissportverband Nordfriesland.
Bei der gemeinsamen Eröffnung um 10 Uhr in der Aula der TSS bedankte sich die KSV Inklusionskraft Nele Niemann beim Landessportverband für die finanzielle Unterstützung dieses großen Projektes. Mit jener Unterstützung und gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern wurde ein vielfältiges Angebot auf die Beine gestellt. Nele Niemann betont, dass an diesem Tag das Motto des KSV „Gemeinsam Sport, zusammen gemacht, an alle gedacht“ gelebt werden solle. Dadurch werde das Thema Inklusion gesellschaftlich präsenter. KSV NF Vorstandsmitglied Lisa Brodersen bedankte bei den Kooperationspartnern in der Projektgruppe aus Rungholtschule Husum, Husumer Werkstätten, Lebenshilfe Husum sowie der Carl-Ludwig Jessen Schule Niebüll. Den Dank gab der Vorsitzende des KSV NF Matthias Hansen sogleich weiter an die Helfer und Mitorganisatoren und wünschte allen viel Spaß.
Für den Spaß sorgten dann unter anderem die Husumer Werkstätten mit dem Angebot Drums Alive sowie die Arche mit dem Tanzstudio Husum und einem Zumba-Angebot für energiegeladene Betätigungen zu mitreißend stimmungsvoller Musik. Hier konnte sich niemand still halten, der sich der Aula näherte.
Die Carl-Ludwig-Jessen-Schule aus Niebüll sowie die Rungholtschule Husum boten ein buntes Angebot an Spiel und Spaß an. In den Sporthallen fanden überdies Vereinsaktivitäten wie Floorball (TSV Hattstedt), Fußball (TSV Rantrum) und Handball (SZ Ohrstedt) statt. Für die ruhigeren Hände hatte der Rödemisser SV zwei Dartscheiben aufgebaut. Dabei war eine Scheibe tiefer als die bekannte Wettkampfhöhe montiert. Hier konnten auch Teilnehmende im Rollstuhl ihre Konzentrationsfähigkeit unter Beweis stellen. Für die Wagemutigen hatte die Kita LeNi einen Parcours in der kleinen Halle aufgebaut, bei dem man rutschen, schaukeln und klettern konnte.
Für das leibliche Wohl wurde im Foyer der TSS gesorgt. Dort standen belegte Baguettes, Obst, Kaffee und Wasser kostenlos allen Teilnehmern zur Verfügung.
Tyll Reinisch, selbst Rollstuhlfahrer, ist überaus zufrieden mit der Veranstaltung:
„Bei den gemeinsamen Aktivitäten und Spielen sieht man schnell nicht mehr, wer eine vermeintliche Behinderung hat und wer nicht. Darum geht es doch bei Inklusion und genau deswegen sind solche Tage so schön. Es freut mich, dass auch viele junge Teilnehmer da sind, die sonst vielleicht nur wenig oder heute erstmalig Berührungspunkte mit dem Thema Inklusion haben. Durch den frühen gemeinsamen Austausch haben es Vorurteile oder Barrieren im Kopf später nicht mehr so leicht. Die heranwachsende Generation wird, da bin ich überzeugt, auch viel selbstverständlicher inklusiv denken“.
Beendet wurde die Veranstaltung nach vier bewegungsintensiven Stunden mit einem gemeinsamen Völkerball-Spiel in der großen Sporthalle. Dieses Spiel stellte für Spieler und Zuschauer einen runden gemeinsamen Abschluss dar. Der Konsens lautet folgerichtig: Eine solche Veranstaltung muss unbedingt wiederholt werden.
Und hier einige Bilder: