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Seit Jahren erfreut sich die Kinderolympiade in den Vereinen an großer Beliebtheit. Seit 2021 gibt es einen barrierefreien Parcours, der nun erstmalig in einem Vorlauf eingesetzt wurde.

Das ist die Kinderolympiade

Im Rahmen eines Parcours, welcher von der Sportjugend Nordfriesland geplant und realisiert wurde, messen sich die Schülerinnen und Schüler sowie die sportbegeisterten Kinder und Jugendlichen spielerisch in Übungen der Balance, Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Ausdauer. Das alles in einem Gewandt der Olympiade, inklusive des Erfassens der Zeit und einer Auszeichnung für besondere Leistung. Kurzum: ein echter Garant für Freude.

Im letzten Jahr haben sich Kreissportverband und Sportjugend Nordfriesland nun darum bemüht, den für die Olympiade zu bewältigen Parcours auch barrierearm und inklusiv zu gestalten.

In diesem Rahmen wurden mehrere Parcours-Elemente angeschafft und ein neuer Parcours entworfen, der dem „regulären“ zwar im Aufbau sehr ähnelt, jedoch gänzlich mit dem Rollstuhl befahrbar ist und ohne Laufen oder Klettern auskommen kann.

Für alle Teilnehmenden gibt es einmal im Jahr einen Finallauf, bei dem die besten Kinder und Jugendlichen aus den jeweiligen Parcours, Geschlechtern und Altersklassen gegeneinander antreten und sogar Preise gewinnen können. Ein tolles Event für alle Beteiligten!

So lief der erste inklusive Vorlauf

Austragungsort für die erste inklusive Kinderolympiade war die Carl-Ludwig-Jessen-Schule in Niebüll. Hier waren knapp 90 Kinder an den Vorläufen beteiligt. Die Carl-Ludwig-Jessen-Schule in Niebüll ist eines von zwei Förderzentren mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung in Nordfriesland.

Gekennzeichnet war der Vorlauf von einer grandiosen Stimmung. Jedes Kind, welches den Verlauf durchlief, wurde von den wartenden und zuschauenden Kindern kräftig mit Namensrufen und Jubelschreien unermüdlich angefeuert.

Die Kinder aus den drei Doppeljahrgängen absolvierten mit und ohne Hilfe, mit körperlichen Beeinträchtigungen oder Lernschwierigkeiten den Parcours gemäß ihren eigenen Voraussetzungen.

Jedes Kind brachte individuelle Bedürfnisse mit und so war nicht selten zu beobachten, dass auch die Helfer vom Kreissportverband und der Sportjugend Nordfriesland in Rekordzeit neben den Kindern den Parcours bestritten. Denn an Schnelligkeit mangelt es den Kindern zu keiner Sekunde.

Auch im Rollstuhl wurde der extra dafür neu entworfene Parcours von zwei Teilnehmerinnen absolviert. Hier geht es statt über den Barren zu klettern über eine Rollstuhlwippe, statt zu balancieren über eine sogenannte Schüttelplatte und statt unter einem Kasten hindurch zu robben mit dem Rollstuhl unter einer niedrig hängenden Stange hindurch zu fahren.

Die nun vorhandene Alternative zum regulären Parcours sorgt dafür, dass alle Kinder ungeachtet ihrer körperlichen Voraussetzungen an der Olympiade teilnehmen können und der Parcours dazu variiert werden kann.

„Der inklusive Vorlauf bei uns an der Carl-Ludwig-Jessen-Schule war ein absolutes Highlight für Groß und Klein.  Alle Schülerinnen und Schüler waren mit Ehrgeiz, jeder Menge Motivation und Spaß #volldabei. Wir sind überwältigt von dem großen Engagement der Sportjungend NF und dem Kreissportverband und freuen uns sehr darauf, bei dem aufregendem Finallauf in Bredstedt mit unseren Schülerinnen und Schülern dabei sein zu können“

berichtet Tanja Knutzen, die den Vorlauf auf Seiten der Schule maßgeblich koordiniert hat.

In diesem Jahr stehen insgesamt zwei inklusive Vorläufe an, bei denen die Sportjugend den neuen Parcours vorstellen und erproben möchte. Ziel ist eine möglichst faire Bewertung für alle Teilnehmenden und eben auch jene, die den Parcours mit Unterstützung absolvieren. Am Ende soll die Integration in einen kumulierten Gesamtlauf erfolgen, bei dem alle Beteiligten gleichermaßen Chancen und Spaß haben können und bei dem nicht extra unterschieden werden soll, wer mit vermeintlichem Handicap antritt und wer nicht. Inklusion bedeutet für die Sportjugend, dass alle mitmachen können.   

„Wir sind sehr zufrieden mit dem ersten inklusiven Vorlauf und wurden herzlich und mit großer Begeisterung empfangen. Wir werden jetzt daran arbeiten, den Kindern aus den inklusiven Vorläufen genauso wie allen anderen einen fairen und unvergesslichen Finallauf zu gestalten“,

so Lisa Brodersen, KSV-Vorstandsmitglied und zuständig für das Themenfeld Inklusion beim KSV.

Die meisten Kinder haben den regulären Parcours absolviert. Hier arbeitet die Sportjugend nun an letzten Feinheiten in der Anpassung des Parcours, damit der inklusive Parcours im nächsten Jahr in den regulären Betrieb der Olympiade mit aufgenommen werden kann. Dann soll allen Kindern aus Vereinen, Schulen und sonstigen Institutionen die Teilnahme ermöglicht werden.

Der Finallauf findet in diesem Jahr am 19.06. in Bredstedt statt, vorher steht aber noch der zweite inklusive Vorlauf an.