• Inklusion

Am vergangenen Mittwoch fand das Netzwerkcafé Inklusion in digitaler Form statt. Zwei Mal im Jahr lädt der KSV zum Austausch zu bestimmten Themen rund um das Themenfeld Inklusion ein, um mit Vereinen, Verbänden und Akteuren aus diesem Bereich ins Gespräch zu kommen und diese miteinander zu vernetzen.

Beim nun vergangenen Durchlauf stand das Thema Motorsport auf der Tagesordnung. Gastredner Gernot Müschenborn, Event-Inklusionsmanager beim Deutschen-Motorsportbund, berichtete eindrücklich, was im Motorsport alles geht. So sei der Motorsport bereits seit jeher ein inklusiver Sport, da vermeintliche Nachteile durch Equipment ausgeglichen werden könne und sodann alle das gleiche Rennen führen.

Gernot Müschenborn ist in einem Zoom-Screenshot zu sehen. Neben ihm die Folie seiner Präsentation "Warum Inklusion im Motorsport und womit beschäftigen wir uns konkret"Gernot Müschenborn ist in einem Zoom-Screenshot zu sehen. Neben ihm die Folie seiner Präsentation "Warum Inklusion im Motorsport und womit beschäftigen wir uns konkret"

Gernot ist gut vernetzt und konnte damit tolle Einblicke in die professionelle Welt des Motorsports geben und beispielsweise von Begegnungen mit Janis McDavid berichten, der ohne Beine und Arme auf die Welt kam und dennoch die Rennlizenz machen konnte.

Gernot griff dabei auch das bekannte Motto „Nicht über uns ohne uns“ auf, welches für den Motorsport ebenso handlungsgebend wie für den Kreissportverband ist.

Einblicke in die Arbeit auf unterschiedlichen Ebenen

Der exemplarischen Frage, „was denn ein blinder Mensch beim Motorsport solle“ entgegnet Gernot mit „Bratwurst essen, Freunde treffen, dabei sein“. Nicht jeder wird ein Profirennfahrer, was aber nichts mit einer möglichen Behinderung zu tun hat, denn die Gemeinschaft und Freude am Sport kann jeder spüren, ungeachtet seiner eigenen Voraussetzungen.

So berichtete der Automobilclub Nordfriesland von den eigenen Bemühungen im Inklusionssport. Der Verein war bereits Wirkungsstätte eines jungen gehörlosen Rennfahrers.

Der Verein zeigt sich weiterhin offen, den Zugang zum Motorsport vielen neuen Menschen zu eröffnen und lädt herzlich ein, sich bei Fragen und Interesse beim Verein zu melden.

Der Motorsportclub Kaltenkirchen, der uns an diesem Abend ebenfalls als Gast zugeschaltet war, hat ein eigenes Inklusionskonzept geschrieben und hat große Ambitionen, in Zukunft Strecken und Veranstaltungen so barrierearm wie möglich zu gestalten. Zudem wird in Kaltenkirchen bereits jährlich ein inklusives Motorsportevent veranstaltet.

Transfer in die eigene Arbeit

Deutlich wurde am Mittwoch auch der Transfer in andere Sportarten. So setzt der DMSB sehr deutlich auf Botschafterinnen und Botschafter der inklusiven Anliegen, um Wiedererkennung, Identifikation und die öffentliche Wahrnehmung zu ermöglichen. Der MSC-Kaltenkirchen möchte seine Strecke auch für Handbikes oder Fahrräder attraktiv machen. Dadurch soll nicht nur die Streckennutzung auch am Abend oder an Wochenenden ermöglicht werden, an denen der Motorsport wegen der Lautstärke sonst nicht stattfinden kann, sondern auch einen ganzheitlichen Blick auf die Nutzung der Gegebenheiten geworfen werden. Mehr Nutzung heißt mehr Sportlerinnen und Sportler, die von den Maßnahmen profitieren, die aktiv bleiben, die im Verein mitwirken und sich dem Motorsport verbunden fühlen. Auch der ACNF entwickelt sich weiter und blickt mit der eigenen Entwicklung eines elektrischen Umrüstkits für vorhandene Verbrenner-Karts in die Zukunft und denkt an die Zukunftsfähigkeit des eigenen Vereins.

All das Ideen, die sich in der ein oder anderen Weise natürlich auch auf andere Vereine, Verbände und Sportarten übertragen lassen, um mehr Menschen für den Sport zu begeistern und den Zugang zu ermöglichen.

Abschließend diskutierten die Teilnehmenden über diverse Themen rund um Inklusion, Sport und Motorsport.

Es wurde deutlich, wie wichtig das Thema Inklusion den Anwesenden ist und wie engagiert dazu auf den ganz unterschiedlichen Ebenen gearbeitet wird.

Auch im nächsten Jahr sollen wieder zwei Netzwerkcafés zu ausgewählten Themen stattfinden. Wünsche zu Themen, Orten oder Anlässen nehmen wir gerne entgegen.

Weiterführende Links

ACNF:

Der Automobilclub Nordfriesland setzt sich für viele nachhaltige Themen ein, darunter auch die Inklusion. Bei Interesse oder Fragen meldet Euch gerne dort:

acnf.de

DMSB:

Der Deutsche Motorsportbund setzt sich ebenfalls für Inklusion ein. Hier gibt es vor allem überregionale Informationen oder konkreten Unterstützungsbedarf.

Hier gibt es mehr Infos zum bestehenden Inklusionsprojekt.

Dort finden sich auch die Ansprechpartner.

Das von Gernot vorgestellte Projekt „United in Dreams“ findet Ihr auf der eigenen Webseite https://www.unitedindreams.de/. Und wer weiß, vielleicht ja auch irgendwann einmal bei uns vor der Haustür in Nordfriesland…

MSC Kaltenkirchen:

Gefreut haben wir uns ebenso über den Besuch vom Motorsportclub Kaltenkirchen. Hier wird ein ganzheitliches Inklusionskonzept entworfen und umgesetzt. Das Ziel, die bisherigen Bemühungen und den Transfer in andere Sportarten kann man im besagten Inklusionskonzept nachlesen.

MSC Kaltenkrichen: Alles zum Thema Inklusion: http://s452099172.website-start.de/inklusion/

Webseite im Aufbau zur Inklusion im Motorsport: https://www.inklusion-motorsport.de/index.php

Direkter Kontakt zu Torben Bröer: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

KSV NF:

Der KSV setzt sich für Inklusion im und durch Sport in Nordfriesland ein. Als Dachorganisation des Sportes ist er Ansprechpartner für Vereine, Verbände oder individuelle Personen, die gerne Sport machen möchten. Wir helfen bei der Vermittlung, Unterstützungsbedarf, Fragen und auch finanziellen Hilfen wie Anträgen und ähnlichem. Bei uns gibt es auch Informationen in leichter Sprache.

Ansprechpartner für Inklusion ist Tyll Reinisch

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04841 71 017