Erhöhung der Sportförderung bleibt das wichtigste Anliegen des Kreissportverbandes

 "Der Sport ist bunt und hat viele Herausforderungen. Diesen stellen wir uns gemeinsam und suchen nach kreativen Lösungen."

Das war das Fazit des Vorsitzenden Matthias Hansen nach der Beiratstagung des Kreissportverbandes (KSV) Nordfriesland im Sportlerheim des SV Blau-Weiß Löwenstedt. In der Sitzung war viel Positives berichtet worden. Es gibt aber auch Sorgen - wie bei den Handballern oder Leichtathleten, die über sinkende Mannschaftszahlen und rückläufige Teilnehmerzahlen klagten - oder bei den Reitern, denen ausgebildete Trainer an der Basis fehlen. Diesem Trend wollen der KSV-Vorstand und seine Fachverbände durch innovative Ideen und neue Angebote entgegenwirken.

Einen breiten Raum in der Sitzung nahm der Ende des vergangenen Jahres unterzeichnete Vertrag zur Sportförderung mit dem Kreis Nordfriesland ein. Der KSV hatte aufgrund der wachsenden Aufgaben der Vereine eine dynamische Erhöhung von zwei Prozent pro Jahr gefordert. Verabschiedet wurde letztendlich eine einmalige Erhöhung um zwei Prozent, so dass dem Sport in Nordfriesland statt bisher 200 600 Euro in den nächsten fünf Jahren 204 612 Euro jährlich zur Verfügung stehen. Der stellvertretende Kreispräsident Siegfried Puschmann räumte ein, dass für ihn die Argumentation "weniger Mitglieder gleich weniger Zuschüsse" nicht nachvollziehbar sei.

"Denn die Arbeit in den Vereinen ist nicht einfacher geworden."

Bei den ersten Beratungen im Kultur- und Bildungsausschuss habe es auch einen einstimmigen Beschluss für die dynamische Erhöhung der Sportförderung gegeben. Im Finanz- und Bauausschuss sei das Ergebnis dann aber gekippt worden, und im Kreistag hatte es anschließend auch keine Mehrheit für die Forderungen des KSV gegeben.

"Für mich persönlich wäre eine dynamische Erhöhung der Sportförderung gut gewesen",

bekannte Puschmann.

Hansen betonte, dass der Sport in Nordfriesland mit dem erreichten Ergebnis nicht zufrieden sein kann.

"Es war ein Kompromiss und ein Schritt in die richtige Richtung",

sagte der Vorsitzende des Dachverbandes mit über 53 000 Mitgliedern. Der KSV-Vorstand hatte in der Diskussion um die dynamische Erhöhung der Sportförderung diverse Argumentationsketten geknüpft und dabei unter anderem darauf verwiesen, dass viele Angebote in der Jugendarbeit, in Schulen und Kindergärten, in der Fort- und Weiterbildung sowie die Integration von Flüchtlingen, die überwiegend beitragsfrei geschehen sei, in den Statistiken und zu bewertenden Zahlen des KSV gar nicht auftauchen. "Deshalb haben wir momentan lediglich ein Zwischenziel erreicht", untermauerte Hansen.

"Wir werden dran bleiben und den Ausbau der Sportförderung weiter verfolgen. Denn das Geld ist nicht für den Kreissportverband, sondern für die Vereine und ihre Mitglieder bestimmt."

Sportwart Clemens Richert verwies in seinem Jahresbericht darauf, dass die Kreissportverbände Nordfriesland und Schleswig-Flensburg für 2017 ein so umfangreiches Aus- und Fortbildungsprogramm für Trainer und Übungsleiter auf die Beine gestellt hätten wie nie zuvor und forderte die Vereine und Verbände auf:

"Sorgt dafür, dass von diesen Angeboten viel Gebrauch gemacht wird" - für eine qualifizierte Ausbildung der Trainer und Übungsleiter. "Denn nur so können wir die Mitglieder in den Vereinen halten."

Zugleich forderte er die Vereine auf, sich am Wettbewerb der Jugend-Sportstiftung (JuSpo) zur Qualifizierung von Kinder- und Jugendtrainern im Sport zu beteiligen. Die JuSpo hat dafür einen Betrag von 5000 Euro ausgelobt.

Gruppenfoto mit allen Gästen des Verbandsbeirates 2017KSV NF - Verbandsbeirat 2017

Von vielen Aktivitäten berichteten die Fachwarte für Seniorensport und Sportabzeichen. Mit rund 2100 Sportabzeichen 2016 sei der Rekord von 2015 zwar nicht ganz erreicht worden, dennoch liegt Nordfriesland im Landesvergleich weiterhin ganz vorne. Gut angenommen wurde auch wieder die Aktion "Sportabzeichen für die 4. Klassen", bei der 2017 die Marke von 500 erfolgreichen Schülern angepeilt wird. Auch die Sportjugend war sehr aktiv. Ein Höhepunkt war wieder einmal die Kinder-Olympiade, an der sich 19 Vereine beteiligt hatten.

"Wir können froh sein, so eine aktive Sportjugend zu haben",

lobte Hansen.

"Das ist in anderen Kreisen nicht so."

Einstimmig verabschiedet wurde der Haushalt 2017 mit vorgesehenen Ausgaben von insgesamt 312.200 Euro. Geplant ist dabei ein Unterschuss von rund 3900 Euro, wie Schatzmeister Sven Jensen erklärte.

"Damit sollen Rücklagen weiter abgebaut werden."

Quelle: Husumer Nachrichten - Dienstag, 28.02.2017 (hwk)