• Inklusion

Die vielleicht ersten inklusiven Wattspiele überhaupt, auf jeden Fall aber in Nordfriesland, veranstaltete am 23. Juni der Kreissportverband Nordfriesland zusammen mit der Fachschule für Heilerziehungspflege der Kreisberufsschule in Fuhlehörn auf Nordstrand. Während der Kreissportverband die Verwaltung, Organisation und Buchhaltung übernahm, kümmerten sich die Auszubildenden um die Spiele und Angebote. Eine tolle Zusammenarbeit, die nicht nur sehr viele tatkräftige Helfer, ein riesiges Netzwerk und tolle Ideen, sondern eben auch eine grandiose Veranstaltung hervorbrachte.

Blick ins Watt zeigt viele Menschen an den unterschiedlichen Stationen...ein buntes Treiben im Watt

Die Natur für ALLE erlebbar machen

Sie luden ein, nicht nur zu Spiel und Spaß im und am Watt, sondern auch zum Erleben dieses besonderen Naturraums. Schließlich haben wir mit den Inseln und der Nähe zum Wattenmeer eine ganz besondere und einzigartige Natur direkt vor der Haustür.

Leider ist es nicht immer allen Menschen möglich, diesen Naturraum zu erleben. Zum Beispiel, weil sie nicht so mobil sind oder aufgrund von Behinderungen nicht ins Watt können.

Dies wollten wir ändern und haben die Veranstaltung so zugänglich wie möglich geplant. Toll ist dabei, dass an der Badestelle Fuhlehörn bereits fünf Wattrollstühle vorhanden sind, die sich jeder gegen Pfand dort ausleihen kann. Dadurch können noch mehr Menschen ins Watt. Die Rollstühle haben dicke Reifen und einen tiefen Schwerpunkt, sodass sie viel leichter als normale Rollstühle über den sandigen Boden gezogen werden können.

Beachvolleyball im Watt

Die Natur mit allen Sinnen sportlich erleben

Am vergangenen Freitag gab es ganz unterschiedliche Spiele. Von Fühlboxen und Wattminigolf über Klassiker wie Dosenwerfen und Fußball - letzteres natürlich im feuchten Watt - bis hin zu Wattbrennball und einer Wattgalerie: Mit allen Sinnen und dabei stets in Bewegung konnte die Natur erlebt und genutzt werden.

Fast 300 Gäste von Heide bis Niebüll und von Husum bis Pellworm nahmen dieses Angebot wahr und hatten eine tolle Zeit.

Faire Bälle für faire Spiele

Pia Kleinebudde und Angelika Zöllmer-Daniel überreichen KSV-Vorstandsmitglied Lisa Brodersen (mitte) einen fair gehandelten Ball vor der Kulisse der WattspielePia Kleinebudde und Angelika Zöllmer-Daniel von der Fair-Trade-Steuerungsgruppe des Kreises überreichen KSV-Vorstandsmitglied Lisa Brodersen (mitte) einen fair gehandelten Ball vor der Kulisse der Wattspiele

Eine weitere Besonderheit: Der Kreis Nordfriesland überreichte fair gehandelte Bälle, die jede angemeldete Institution am Ende auch mitnehmen durfte. Bälle werden nämlich häufig in fernen Ländern unter schlechten Arbeitsbedingungen hergestellt. Der Kreis Nordfriesland bemüht sich aktuell, ein sogenannter Fair-Trade-Kreis zu werden, also viele Institutionen und Läden zu haben, die fair gehandelte Produkte anbieten. Auch Bälle können fair gehandelt werden, und die übergebenen Bälle sind ein erster Schritt hin zu mehr Fairness auf und neben dem Platz. Alle, die an der Produktion dieser Bälle beteiligt waren, bekommen einen fairen Lohn; dafür garantiert das Fair-Trade-Logo. Wir bedanken uns herzlich für die tollen Bälle!

Mittagspause am Imbiss und Urkunden für ALLE

Zwischendrin oder am Ende konnten die Gruppen, darunter zum Beispiel das WerkHus aus Husum, die Rungholtschule aus Niebüll oder die Heider Werkstätten, eine Stärkung im Bistro einnehmen, was viele bei diesen sommerlichen warmen Temperaturen und der vielen Bewegung natürlich gerne wahrgenommen haben. Die Hermann-Neuton-Paulsen-Schule kam extra aus Pellworm für die Wattspiele auf die Halbinsel Nordstrand. Die Herrendeichschule aus Nordstrand kam selbstverständlich auch zu den Wattspielen – ein Heimspiel.

Zum Abschluss gab es für jede teilnehmende Person, die mindestens eine Station pro Untergrund (Deich, Sand, Watt, Mischwatt, Steinkante) absolviert hat, eine Urkunde. Groß zählen mussten wir nicht: Jeder hatte mehr als die benötigten Stationen, weil die Auswahl an Spielen so großartig war.

Die Gruppe des WerkHuses freut sich über den schönen Tag im und am Watt

Das Feedback aller Beteiligten war überwältigend. Die Kinder und Jugendlichen hatten sehr viel Spaß, und fast jeder nannte eine andere Station als die liebste. Außerhalb der Wertung bot die Bürgermeisterin Nordstrands, Ruth Hartwig-Kruse, die zudem auch Wattrangerin ist, kleine Wattführungen an. So konnte man nebenbei noch etwas lernen und sogar ein paar echte und lebendige Bewohner des Watts sehen, die sich von den vielen Zuschauern aber überhaupt nicht stören ließen.

Die einzige Frage von vielen Teilnehmenden, die nach der Veranstaltung offen blieb: Wann finden die Wattspiele das nächste Mal statt?

Das klingt doch nach einem gelungenen Auftakt…

Strandkörbe Infostand und Watt

Pressespiegel:

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